Das alte Jahr hat sich verabschiedet und ein neues liegt vor uns. Zeit also, eine Bilanz des letzten Jahres zu ziehen. Persönliches außen vor lassend, welches allerdings die Zeit sich mit Musik zu beschäftigen stark einschränkte, ist folgendes auffällig: Musikalische Trends fangen an mich kalt zu lassen. So ist auffällig, dass viele der hoch platzierten Alben in diversen Endjahrescharts es nicht in meine Liste geschafft haben. So zum Beispiel Fleet Foxes, die Absahner des letzten Jahres. Das Album ist sicher gut und hat auch hohe Platzierungen verdient, wenn man objektiv die Lage betrachtet. Hier geht es allerdings nicht um Objektivität, sondern um persönliche Präferenzen. Und da haben weder die Folkigkeit von Fleet Foxes noch der Hype um TV on the Radio, Vampire Weekend oder MGMT mich berührt. Fleet Foxes haben mich kalt gelassen, es gab einfache keine Möglichkeit einen Zugang dazu zu finden. TV on the Radio nervten mich schon bei den ersten Tönen und Vampire Weekend langweilte mich ohne Ende. Und MGMT? Kids ist ein eingängiger Popsong, aber ein Song reicht einfach nicht aus. Ein Blick auf die Beliebtheit der Songs aus dem deren Album 'Oracular Spectacular' bestätigt das Gefühl: Kids ist mit Abstand der beliebteste Song. Wie kommt es dann, das ein solches Album in diversen Jahrescharts so hoch abschneidet? Meine Theorie: Mangels Alternativen. Das letzte Jahr brachte nach meiner Meinung in der alternativen Musik nur wenig gute Neuerungen und war insgesamt sehr fade. Die Langeweile der Mainstream-Popmusik scheint jetzt auch auf andere Musikgenres überzugreifen.
Ein Blick auf die Musik, die ich im letzten Jahr gehört habe, scheint diesen Eindruck zu bestätigen. Entweder waren da alte Bekannte (Mogwai - ein Album das schlechter rezipiert wurde, als es das verdient hatte; The Notwist - sind immer noch in der Lage Musik zu kreieren, die fast alles andere blass erscheinen lässt; Sigur Ros) oder Metal (Korpiklaani, Moonsorrow, North, Eluveitie und Wolves in the Throne Room). Das Interesse an Metal (und dort auch nur Stile, die dem Death/Black Metal oder Viking Metal zuzurechnen sind) erklärte sich hauptsächlich aus den mangelnden Alternativen im eher traditionell gehörten Alternative/Independent Bereich. Diese Musik erschien subjektiv einfach frischer und spannender.
Ausdrücklich positiv muss allerdings Portishead erwähnt werden, die mit einem durchschlagenden Comeback-Album reüssierten. Enttäuschend waren allerdings Tomte, deren neues Album mich einfach nicht mehr so mitnahm, wie die vorangegangenen. Dies ist aber ein Trend, der sich mit den Alben nach 'Hinter all diesen Fenstern' weiter fortgesetzt hat. Des Weiteren: The Cure mit ihrem neuen Album '4:13 Dream'. Eine meiner absoluten Lieblingsbands, die alle paar Jahre ein neues Album herausbringen, zeigen nun das Phänomen, das schon Bands aus meiner Jugend, wie Depeche Mode (jaja) und The Mission gegangen sind. Jedes neue Album schafft es weniger mich zu fesseln und es gut zu finden, auch wenn man es versucht. Die Eckdaten: The Mission seit 'Carved in Sand' (1990), Depeche Mode seit 'Songs of Faith and Devotion' (1993) (mit einem leichten Aufwärtstrend mit 'Playing the Angel') und The Cure seit, naja, ehrlicherweise seit 'Wish' (1991). Im Gegensatz zu den anderen beiden Bands steht der Backkatalog von The Cure allerdings trotz der langen Zeit dazwischen immer noch hoch im Kurs. Etwas das dafür sorgt, dass The Cure bei einer 'All Time Favorite'-Liste immer noch sehr hoch platziert werden würde.
Dies bringt mich zum letzten Punkt: Die Hereinnahme der Best of Compilation 'The Sound of the Smiths'. Einerseits ist es eine umfassende Zusammenstellung des besten, was the Smiths herausgebracht haben, andererseits stellen diese Songs immer noch das Meiste in den Schatten, was dieses Jahr herausgekommen ist. Aus diesem Grund hatte ich mich entschlossen das Album so zu bewerten, als wäre es neu. Um in den Jahrescharts und den Alben des Monats zu zeigen, wie Musik sein kann!
Darauf hoffend, dass das nächste Jahr besser wird.
Sonntag, Januar 04, 2009
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