Samstag, Januar 24, 2009

Album des Monats Januar: Animal Collective - Merriweather Post Pavillon









Eigentlich wollte ich noch eine weitere Neuerscheinung abwarten, bevor ich mich entscheide, aber da nun klar ist, dass diese erst Ende Januar erscheint und damit in den Februar rutscht, kann ich jetzt schon das Album des Monats küren.

Es ist das neue Album von Animal Collective geworden, dass schon beim ersten Hören den Eindruck erweckt, dass es ein ganz heißer Anwärter auf den Titel Album des Monats werden würde. Elektronisches Gewummere trifft auf Indie-Musik. Dabei immer Abwechslungsreich und trotzdem aus einem Guß. In der letzten Hälfte des Albums wird es zwar etwas schwächer und der Gesang ist nicht immer einfach zu verdauen, aber trotzdem schlägt es alles andere diesen Monat haushoch. Absolut empfehlenswert.

Kritik auf now-on.at:

"Vielen, auch dem Autor dieser Zeilen, ging es bislang mit Animal Collective so: Schon aufregend und spannend, was die da machen, aber in seiner radikalen Experimentalität nur schwer greifbar. Alben wie zuletzt Strawberry Jam (2007) entzogen sich mit ihren Klangwelten zwischen Weird Folk, Ambient, Krautrock und vielem mehr konsequent jeder Kategorisierung. Mit Merriweather Post Pavilion, dem bereits neunten Album der zum Trio geschrumpften Band seit ihrem Debüt im Jahr 2000, verhält es sich zwar ähnlich. Sprich: Diese Musik klingt nicht ganz wie von dieser Welt. In den elf Songs geben sich Panda Bear (dessen Soloalbum Person Pitch im Jahr 2007 bereits in eine ähnliche Richtung ging), Avey Tare und Geologist allerdings melodiöser und zugänglicher als je zuvor. Ohne ihre Freiheit aufzugeben, haben sie sich diesmal gewissen Arbeitsvorgaben unterworfen. Diese sahen u. a. vor, dass die Musik vor allem mit elektronischen Instrumenten und Geräten umgesetzt werden sollte und gewissen Pop-Gepflogenheiten wie dem Songaufbau mit Intro, Strophe, Bridge und Refrain zumindest ansatzweise folgen sollten. Und diese Beschränkung, dieser Rahmen tut der Musik von Animal Collective ausgesprochen gut. „In The Flowers“ beginnt noch als zähe Sound-Kaskade, die jedoch nach zwei Minuten von einem wahren rhythmischen Erdbeben weggefegt wird und einem beglückenden Song Platz macht. Es folgt der Überhit „My Girls“, eine Art Electro-Pop-/R’n’B-Stück, um dessen Schwung, flirrende Synthesizer und nicht zuletzt Melodien die Timbalands dieser Welt Animal Collective beneiden werden. Ähnlich süchtig machend sind „Summertime Clothes“ (Techno mit Beach-Boys-Gesangsharmonien?), „Bluish“ (hat etwas von Bowies „Ashes To Ashes“ sowie, wieder mal, den Beach Boys) oder „Brothersport“ (ein Klanggewitter zwischen afrikanischen Trommeln und Trance-Monotonie), während sich andere Stücke erst nach mehrmaligem Hören erschließen, einem dann aber auch nicht mehr aus dem Kopf gehen. Die aufregendste Band derzeit ist im Pop angekommen. 2009 fängt ja gut an."

1 Kommentar:

maggu hat gesagt…

Ui jetzt bin ich aber wirklich mal überrascht. Sogar deine kritischen Anmerkungen kann ich verstehen ;)