Samstag, März 10, 2007

Im Blickpunkt - Klee Teil 1

Ein später Sommernachmittag am See. Du liegst träge auf einem Badetuch und lässt Dir die letzten Sonnenstrahlen auf den Balg scheinen. Du blickst über den See und Deine Gedanken streifen ab. Dabei hörst Du Klee und die Stimmung ist so perfekt, dass sie sich in Deinem Gedächtnis festsetzen wird.

Klee, eine Kölner Band, liegt irgendwo zwischen Blumfeld/Tocotronic, der Hamburger Schule im allgemeinen, den üblichen Deutsch-Pop-Gewächsen á la Wir sind Helden/Juli, sowie nicht zu überhörenden britischen Einflüssen. Dabei hat die Musik eine Leichtigkeit, die vor allem auf den älteren, elektronischeren Alben an Air erinnert, ohne so zu klingen.
Die Einflüsse der Band klingen so deutlich hervor, dass man beim Hören sich fragt, woher der Song einem so bekannt vorkommt, bis man merkt, dass klingt ja nach Tocos, Blumfeld, etc. oder blickt erstaunt, wenn man Hommagen an The Cure, New Order, etc. erkennt. Dabei sind die Songs trotzdem immer noch eindeutig Klee und werden vor allem von der unglaublichen Stimme der Sängerin zusammengehalten und einzigartig.
Dabei sind die Texte, die sich eigentlich immer mit der eigenen, privaten Welt befassen, von einer Lyrik, die sicherlich nicht an Blumfeld heranreicht, aber sicherlich die üblichen Deutsch-Pop-Gewächse weit hinter sich lässt.
So hört man denn Klee und lässt sich von den Liedern umgarnen und denkt, dass vielleicht doch noch alles gut wird, jetzt, vielleicht für länger, vielleicht für immer.

Klee - je länger je lieber

Erschienen 2004.

Für alle, die:

Das hier ist für alle die, / die es wissen / dass man alles kann / doch man muss nichts müssen

Schöner hymnischer Song, der einen direkt in das Album hineinzieht. Der Text ist das Programm der Band. 8/10

Tausendfach:

Doch wie er von der Liebe sprach / stach mir mitten ins Herz / tief und tausendfach

Schon mit den ersten Tönen wird klar: Blumfeld. 8/10

Mit Dir:

Ich glaub daran / dass alles einen Sinn macht / irgendwann

Schöner kleiner Popsong. 7/10

Gold:

Und jeden Augenblick gibts kein zurück / Wir sind Teil eines Ganzen dass größer ist / als du und ich

Hier zum ersten Mal auf diesem Album hört man einen der wichtigsten Einflüsse der Band heraus: New Order. Schöne Verbindung von Gitarren und elektronischen Spielereien. Und dann halt der New Order Bass. 7/10

Mein Geheimnis:

Britpop mit deutschen Texten. Interessant. 6/10

Zwei Fragen:

Und wenn ich dich zwei Fragen fragen würde / wär das / woran glaubst du / und wofür lebst du

Vielleicht bester Song des Albums. Fängt wie Blumfeld an und transformiert sich dann zu einem Tocotronic-Song, bis dann in der Mitte des Songs ein New Order Bass seine Aufmerksamkeit einfordert. Besser könnens Tocotronic auch nur in ihren besten Songs. 9/10

Gegen den Strom:

Aber die Sehnsucht ist stärker / als dass, was man uns diktiert

Ganz netter Song der auch gut anfängt, aber dann wird der Refrain irgendwie in den Sand gesetzt. Schade. 5/10

Solang du lebst:

Ist alles was entsteht / dem Leben nur wert / dass es zugrunde geht

Unglaublich, aber irgendwie erinnert der Song mich an einen Faith & the Muse Song. Ist natürlich nix gothicartiges, aber trotzdem. Und ne Art elektronische Sirene, die den Rhytmus vorgibt. Und natürlich das Faust-Zitat. 7/10

Wunschfrei:

Beginnt wie ein Tocotronic-Song, um dann in ein Coldplay Piano überzugehen. Und so wechselt sich der Song dann ab, zwischen Tocotronic Gitarrengeschrammel und ruhigem Coldplay-Piano.
6/10

Unser Film:

In unserm Film sind wir die Guten / in unserm Film gibts keine Toten

Wahnsinn, deutlicher kann man einen Song nicht zu einer The Cure Hommage machen. Das ist praktisch "Just Like Heaven". 8/10

Keine zehn Pferde:

Indie Gitarrenpop auf deutsch. Trotzdem reisst der Song nicht so mit, trotz "hey ho, let's go!" Attitüde. 5/10

Mein Zimmer:

Klingt irgendwie wie eine Blumfeld-Ballade. Ruhig und einschmeichelnd. Und zum Glück wird nicht von Äpfeln und Bäumen gesungen. 6/10

Gesamteindruck: 7/10

Im zweiten Teil dann das aktuelle Album "Zwischen Himmel und Erde".

Klee









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